Brust oder Keule

Wenn als Höhepunkt des weihnachtlichen Menüs die Platte mit der ofenfrischen Ente hereingebracht wird, ist der magische Zauber meist schnell verflogen. Sieht der Braten auf den ersten Blick noch ganz ordentlich aus, ist bei genauer Inspektion, die Haut weder richtig knusprig noch gleichmäßig gebräunt.

Wenn der selbsternannte, meist männliche Meister des Tranchiermessers anschließend versucht, das Federvieh vermeintlich fachgerecht zu zerlegen, nimmt das Drama seinen Lauf: Der Vogel ist unerwartet heiß und es gelingt nur unter Schmerzen, ihn zum Zerteilen zu fixieren. Die Keulen hängen fest an der Karkasse und im vorher studierten Tranchier-Anleitungs-Video auf Youtube sah alles viel einfacher aus. Ist das hier wirklich die Brust, die nach oben zeigt?
Das Messer ist stumpf, die Gäste sind ungeduldig und die Beilagen mittlerweile nur noch lauwarm.

Tun Sie nicht nur sich einen Gefallen und zerteilen Sie die Gans oder Ente, bevor Sie sie garen. Da ist sie kalt, sie haben Platz und keiner schaut zu. Oder kaufen Sie einfach entweder nur Brust oder Keule, denn beide haben sehr unterschiedliche Garzeiten.

Wie Sie die Stücke dann optimal zubereiten, verrate ich Ihnen beim nächsten Mal.