Kochen ohne Rezept

Sicherlich haben Sie schon den Hinweis gehört, man müsse sich beim Backen stets akribisch an das Rezept halten. Beim Kochen könne man dagegen auch frei und nach Gefühl vorgehen.

Grundlage für diese Annahme ist möglicherweise folgender Gedankengang: Ist ein Kuchen- oder Brotteig erst einmal im Ofen, lässt sich das Ergebnis nicht mehr korrigieren. Während der Zubereitung einer herzhaften Speise kann dagegen bis zum Servieren nachjustiert werden.

Grundsätzlich ist das zwar richtig, es verlangt jedoch nach einem fundierten Basiswissen. Sonst gelingt auch das freie Kochen ohne Anleitung nicht und es kommt nur Kauderwelsch heraus. Eine neue Sprache beherrscht man erst, wenn man sich deren Grammatik und Wortschatz aneignet.
Sind ausreichend Grundlagen vorhanden, ist es durchaus möglich, sich ohne Kochbuch in die Küche zu begeben. Die wichtigen Regeln oder sogar Mengen an Zutaten hat man im Laufe der Zeit verinnerlicht und versteht die Vorgänge.

Das hilft übrigens auch beim Backen. Ich kann beispielsweise den 1:2:3-Mürbeteig auswendig: 100 g Zucker – 200 g Butter – 300 g Mehl.