Mar(e)inieren

Würde ich Ihnen vorschlagen, eine rohe Bratwurst in Curry-Ketchup zu tunken und sie dann auf den Grill zu legen, wären Sie zu Recht entsetzt.

Komischerweise gilt dies nicht für eingelegte Nackensteaks, die vor knallroter Soße nur so triefen und trotzdem direkt auf dem heißen Grill landen. Mit der Folge, dass die meist ölige Tunke ein Flammeninferno auslöst.

„Mare“, also das italienische Wort für „Meer“, legt die Vermutung nahe, dass das Fleisch ursprünglich vor dem Garen einfach in Salzwasser gelegt wurde. Denn der entscheidende Faktor beim Einlegen oder Marinieren von Fleisch ist das Salz.

Natriumchlorid hat die Eigenschaft, tief in das Gewebe einzudringen. Dort lockert es die Fasern und Wasser kann besser gebunden werden. Das Fleisch wird zart und saftig.

Probieren Sie also beim nächsten Grillabend folgende Zubereitung:

Mischen Sie 70 g Salz in einem Liter Wasser und legen Sie vier Nackensteaks hinein. Schneiden Sie die Scheiben nicht zu dünn. Das Fleisch sollte komplett von der Flüssigkeit bedeckt sein und im Kühlschrank stehen. Die Steaks nach 2-3 Stunden gut abspülen, trocknen und wie gewünscht grillen.

Die Lieblingssoße kommt wie bei einer Curry-Wurst erst auf dem Teller auf das Fleisch.